Freitag, 27. September 2013

Variedades - Verschiedenes

Heute habe ich mir gedacht, ich erzähl einfach mal so bisschen was von hier und da und vom Alltag.

Als erstes hab ich ein kleines Video für euch, dieses Lied, Lationamérica von Calle 13, hat mir Eduardo gezeigt und ich finde es super schön:
"Die Sonne, den Wind, den Regen, die Wolken, die Wärme, meine Freude, meinen Schmerz, die Farben und meine Liebe kannst du nicht kaufen" (der Moderator am Anfang spricht Quetchua).

Außerdem habe ich hier mal ein Fotoalbum angefangen, in dem ich verschiedenen Eindrücke aus der Hauptstadt sammeln werde, hier gibts also immer mal wieder was neues zu entdecken: Fotos aus Lima

So und jetzt ein bisschen zum Alltag:
Ich hab immer montags und freitags morgens/vormittags Vorlesung bei meinem betreuenden Prof in Cartografia. Cartografia heißt hier, wir lernen mit ArcGIS, einem Programm zur Verarbeitung von Geodaten, zu arbeiten. Ansonsten kann ich kommen, wann ich will, meistens bin ich so zwischen neun und halb 11 da, wenn ich vormittags noch was anderes erledigen muss, wie zum Beispiel Schlangestehen um mein Handy wieder freizuschalten oder ein Päckchen abzugeben, dann komme ich natürlich eher gegen halb 11 oder 11.
Mittags gehen wir immer zusammen mit allen aus dem Büro in die Cafeteria zum Mittagessen, für 6 S/. gibt es "comida de la casa" (="Hausmannskost"). Normalerweise zur Auswahl eine Suppe und eine Vorspeise und dann gibt es ein Hauptgericht. Meistens eine Art von Reis mit Hühnchen, aber da gibt es viele Zubereitungsmöglichkeiten :-), so lernt man automatisch die peruanische Küche kennen und isst preiswert und gut zu mittag. Oft treffen wir beim Mittagessen auch noch andere Mitarbeiter und Studenten, die in anderen Gebäudeteilen sitzen, und dann werden bei der Gelegenheit Neuigkeiten ausgetauscht. Zum Beispiel hatten wir am Mittwoch ein kleines Erdbeben, für ca. 1,5 min hat alles ein bisschen gewackelt, ungefähr so, wie wenn ein Auto über eine holperige Straße fährt, oder man in einer leichten Konstruktion spürt, wenn ein schwerer LKW draußen vorbeifährt. Das war das erste wirkliche Erdbeben was ich gespürt hab, zuerst dachte ich, dass im Labor was großes umgeräumt wird und erst im Nachhinein, als wir drüber geredet haben, ist es mir klar geworden.
Ansonsten besteht meine Beschäftigung im Moment aus Informationssuche und Wissensaufbau über die "soziale Verwundbarkeit Limas" (also, das soll am Ende dabei rauskommen), es gibt ein paar Auszüge aus Büchern oder Ergebnisse von Studien aus anderen Städten und vor allem bin ich gerade dabei mir Grundwissen über Typen von Bandbreiten und Satellitenbildern und welche Datenart, welche Informationen ausspuckt, anzulesen. Alle Texte sind auf Englisch und manchmal hab ich nach einem Tag das Gefühl, dass nur noch Sprachmatsch in meinem Hirn ist, wobei ich schon stolz bin, das Englisch und Spanisch reden mir mittlerweile nicht mehr so schwer fällt. Also ich kann auch ins Englische wechseln beim Sprechen ohne gleich komplett nur Buchstabensalat zu fabrizieren.
Ich sitze im Moment leider noch alleine in einem Büro und ich glaube es ist auch das kälteste Büro, aber das macht sich bezahlt, wenns wärmer wird und in ein oder zwei Wochen zieht Lurdes mit in mein Büro. Bis dahin habe ich ab und zu Gesellschaft von Pamela, der Sekretärin, die immer in mein Büro kommt, weil da Platz und Ruhe ist, um ihren zweimonatigen Sohn zustillen und zu wickeln.
Alle sind total nett und hilfsbereit, im Büro arbeiten eigentlich nur fertige Ingenieure, aber es gibt noch einen Computer-Arbeitsraum und dort sitzen 3 weitere Studenten. Die "Erstbesetzung" mit Luis, Jorge und Erica hat sich in den letzten 2 Wochen verabschiedet. Luis hat ein Stipendium für einen Master in Stanford bekommen und Jorge und Erica gehen nach Japan, um dort in der Kooperation ihren Master zu machen. Jorge ist so der allgemeine Computer-wo-bekomme-ich-meine-Software-"geschenkt"- Spezialist und hat mir auch viel mit ArcGIS (dem Programm) geholfen.
Am Mittwoch habe ich, sozusagen zum Abschied der beiden, kleine Törtchen mit Vanillepudding und Erdbeeren für alle mitgebracht und schon hab ich unabsichtlich anscheinend bei allen einen Stein im Brett und werde oft gefragt, ob ich denn heute auch wieder Nachtisch mitgebracht habe ;-)

So genug für heute, ich hoffe es ist einigermaßen verständlich, ich bin nämlich grad ziemlich müde.
Viel Spaß beim Lesen und viele liebe Grüße aus Lima!

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