Mittwoch, 28. August 2013

CONEIC - Kongress der werdenden Bauingenieure in Peru

Ab Montag fand in Huancayo der Nationale Kongress der Studenten des Bauwesens, kurz CONEIC, statt. Der Kongress wurde von den Studenten der Universität dort organisiert und hat dieses Jahr über 2500 Studenten aus ganz Peru, aber auch anderen Ländern angezogen. Viele Professoren aus Peru, aber auch aus Deutschland (mein Dekan, Herr Professor Dr. Maurial), aus Brasilien, Kanada und anderen Länder haben Vorträge über ihr Fachgebiet gehalten. Eine Veranstaltung von der sich deutsche Studenten was abschauen könnten, mit sehr viel Engagement organisiert und umgesetzt!
Am Montag war der Mittag für die Einschreibung zum Kongress vorgesehen und es dauerte bis nachmittags, viel länger als eigentlich vorgesehen, weil so viele Studenten kamen.
Das Einschreiben ist für einen Nicht-Peruaner aber eine Wissenschaft für sich:
Zuerst muss man den Eintritt bezahlen, dazu muss man allerdings mit der 15-stelligen "Kontonummer" des Empfängers in eine der befähigten Banken gehen und dort bezahlen. Mit dem Zahlungsbeleg und der Kopie des Ausweises ist man dann ausgerüstet zur Einschreibung. Aber es fehlt noch ein kleiner Teil, der "sehr peruanisch" ist: die Schlange in der man sich anstellen muss, um zum Anmeldungsschalter zu kommen. Danach wird man registriert und bekommt eine laminierte Karte mit seinem Namen und einem Barcode, der beim Eintritt gescannt wird. Soweit zum generellen Ablauf.
Es sei angemerkt, dass ich drei Stunden in der Sonne in der Schlange stand, ohne mich zu beschweren (ich werde langsam peruanischer ;-)), um dann kurz vor dem Erreichen des Einschreibe-Schalters einfach den Kongress zu betreten ohne irgendeine Form der Anmeldung. Es wollten sich mehr Studenten einschreiben als gedacht, weil mit ca. 1800 gerechnet wurde aber um die 2500 gekommen sind, damit aber der Kongress beginnen konnte musste die Einschreibung am Folgetag fortgesetzt werden und alle Studenten bekamen nur ein Armband, damit auch die anderen Veranstaltungsorte betreten werden konnten.

Nach diesem "Chaos" (für eine Deutsche) betrat ich den kalten Vortragsraum, ein Sportstadion, da das Kongresszentrum kurzfristig abgesprungen war. Da ich vorher in der Sonne gestanden hatte, war das erstmal angenehm, aber wenn draußen die Sonne untergeht wird es ziemlich schnell deutlich kälter.
Doch trotz allem kam ich in den Genuss zweier Vorträge an diesem Nachmittag, einer davon über Geomatik, der Fachbereich mit dem ich mich das nächste halbe Jahr beschäftigen werde. Der Vortrag wurde auch von meinem "Chef" gehalten und ich bin jetzt gespannt, wies die nächsten Tage anläuft.

Am Mittwochabend, nach einer Touristen-Tour durch das Tal mit ein paar historischen Stationen, hörten wir noch den Vortrag meines Dekans auf dem Kongress und trafen ihn mit seiner Frau. Da war aufeinmal alles ganz einfach, ich konnte hinter die Bühne, Jakob konnte ohne Chip-Karte rein und wir saßen direkt vor der Bühne. Es ist also mal wieder bestätigt: Wenn man die richtigen Leute kennt, ist alles einfach und möglich.
Im Anschluss an den Vortrag, der sich um eine Stunde nach hinten verschoben hatte, weil die Vorredner alle überzogen hatten, wurden wir noch zum Essen eingeladen und saßen mit vielen Professoren und Doktoren der einzelnen Fachbereiche beim Abendessen, ein bisschen ein komisches Gefühl, aber auch eine große Ehre, die uns sehr plötzlich und unerwartet zuteil wurde.
 Der Beginn des Kongresses, alles wurde auf den Leinwänden nochmal übertragen.

Ph.D. Miguel Luis Estrada Mendoza, mein betreuender Professor hier im Erdbeben-Zentrum (CISMID).

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