Donnerstag, 10. Oktober 2013

Lima von oben

Letzte Woche Dienstag kam ganz zufällig nachmittags einer der Ingenieure zu mir ins Büro und fragte: "Willst du die Kathedrale von oben, unten und innen sehen? Ich geh da jetzt gleich in 10 Minuten mit dem ABET-Akreditierungs-Komité hin, willst du mit?"

Am Montag zuvor war die Delegation im CISMID und wir hatten auch eine "Beispiel-Vorlesung" zu der wir alle formell angezogen erscheinen sollten... Schon mal eine interessante Sache, dass wir auf einmal eine Powerpoint-Präsentation bekommen und die Stunde pünktlich anfängt, und nicht wie sonst manchmal der Prof kommt, wenn die Stunde laut Plan schon vorbei wäre (also um 10:00 Uhr statt um 8:00 Uhr). Das ist aber auch Teil der Kultur hier, wenn es wichtig ist dann läuft alles und sonst, ist Zeit und Pünktlichkeit ein sehr dehnbarer Begriff, manchmal bis zu 3! Stunden, aber dafür gibts ja Bücher und MP3-Player ;-)

Der Ingenieur, der mich fragte, ob ich mitkommen möchte, heißt "Richi", hat lange Haare und ist eher locker drauf, macht Witze und man findet immer ein Gesprächsthema.
Natürlich wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Kathedrale zu besichtigen, und das auch noch mit fachkundiger Begleitung: Richi und Dr. Piqué. Beide wissen viel über die Geschichte und die einzelnen Besonderheiten der Kathedrale, Richi hat mal eine Standsicherheits-Analyse der Kathedrale gemacht und kennt sie sozusagen wörtlich in- und auswändig, da er auch in die innen hohlen Holzsäulen geklettert ist.
Erst haben wir die üblichen Teile der Kirche angeschaut, dann sind wir in die alten Grabkammern hinab gestiegen, die sind auch noch für alle Besucher zugänglich, und als I-Tüpfelchen sind wir aufs Dach der Kathedrale gestiegen, wo normalerweise kein Besucher hinkommt. Von dort oben kann man wunderschön über die Plaza de Armas schauen und wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, wären wir auch noch bis ganz hoch in den Glockenturm gestiegen. Fotos
Nach der Zeitangabe: "wir bleiben ca. eine Stunde", aus der dann zwei einhalb wurden und wir zuerst noch eine halbe Stunde auf die drei Gremiums-Mitglieder gewartet hatten, wurden wir von Dr. Piqué noch zum Essen eingeladen, sehr lecker in eines der Restaurants von Gaston. Allerdings sind Richi und ich nach einem kleinen Saft wieder weiter gezogen, weil er noch einen Termin hatte und ich mit einem Freund verabredet war.

Dieser Tag war der perfekte Wortsalat mit Spenglish, also erst Englisch lesen (meine Arbeit) und dann Spanisch und Englisch sprechen, aber es hat funktionert, ich bin stolz auf mein Sprachzentrum :-)

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